Mir geht aktuell folgende Frage durch den Kopf:

Ist es noch zeitgemäß und “notwendig” möglichst zusammenhängende Jahre im Lebenslauf zu haben? Kurz zur Situation: Ich bin nach 3 Jahren, die durchwachsen waren mit Krankheit, Arbeitslosigkeit, Reha und beschäftigung mit niedriger Stundenzahl seit anfang diesen Jahres endlich wieder in eine festen Vollzeitstelle. Grundsätzlich bin ich auch mit der Arbeit die ich verrichte zufrieden und der Kunde erst recht. Allerdings gibt es dinge die der Job mit sich bringt die mich mehr und mehr nerven und belasten. Da das ganze ein Jahresvertrag ist habe ich mir eigentlich gesagt ich zieh den auf jeden Fall durch, hauptsächlich um mal wieder ein ordentliches und zusammenhängendes Jahr im Lebenslauf stehen zu haben. Da ich aber nicht weiß ob sich die betreffenden Dinge in naher zukunft ändern denke ich zunehmend über einen Jobwechsel nach und stelle mir die eingangs erwähnte Frage.

TLDR:

  • Lücken im Lebenslauf in den letzten Jahren aufgrund Erkrankung.
  • erster Vollzeitjob seit 3 Jahren mit Jahresvertrag
  • Probleme die mich über Jobwechsel nachdenken lassen
  • frage mich ob es heutzutage (bzw in meiner Situation) noch wichtig ist “volle Jahre” im Lebenslauf zu haben.
  • catboss@feddit.de
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    2 years ago

    Keiner kennt deine Situation oder Umstände. Aber nein, es gibt kein Gesetz - auch kein ungeschriebenes - dass du keine Lücken im Lebenslauf haben darfst. Vielfach herrscht so starker Bewerbermangel, da zählt mehr was du auf dem Papier kannst und wie du dich verkaufst.

    Nach Krankheiten darf z.B. eh keiner Fragen. Da darfst du sogar explizit über Lücken lügen, nur nicht über fachliche Fähigkeiten im Zusammenhang mit denen (z.B. Weiterbildungen in der Zeit behaupten).

    Wenn du den Job wechseln kannst, weil deine Arbeit jemand anderer bezahlen will, die Begleitumstände des anderen Jobs dir besser passen und du dadurch zufriedener wirst, dann mach das. Wenn du lieber das Jahr voll machen willst und die schlechten Dinge der jetzigen Stelle (die jeder Job hat) dafür akzeptieren kannst, dann tu das.

    Wir haben grds. einen Arbeitnehmermarkt, das bleibt jetzt auch für viele Jahre so. Aber erst neuen Job sicher haben, dann kündigen. Ist eigentlich selbstverständlich.

    Es ist natürlich ebenso eine Idee, erstmal das Gespräch mit deinem Arbeitgeber/Kunden zu suchen, wenn etwas nicht passt. Gerade wenn dir dein Job im Grunde taugt. Ohne Infos kann ich nur generalisieren, aber wenn Dinge dich stören, dann beeinflussen sie i.d.R. zumindest die Qualität deiner Arbeit negativ. Sowas liegt aber oft an systemischen Schwächen in einem Unternehmen und die kosten Geld. Da würde dein Input vlt. sogar geschätzt. Bereite dich auf sowas vor, sei sachlich, freundlich, nett und konstruktiv, dann läuft sowas fast immer gut. Je nachdem wie das ankommt, erleichtert es dir auch deine Entscheidung.

    Ich hoffe, dass dir mein Input etwas weiterhelfen konnte.