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Cake day: June 13th, 2023

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  • Ja, es ist unnormal, dass das StGB Sachen explizit erlaubt. Normalerweise würde da einfach gar nichts stehen, da alles, was nicht verboten ist, erlaubt ist.

    Das, was du als “schwammig” bezeichnest betrifft vor allem Spätabtreibungen außerhalb der Fristenregelung. Es geht dabei nun einmal um spezielle Einzelfälle, da kann der Gesetzgeber nur grobe Richtlinien vorgeben, sonst wäre der Paragraph ein ganzes Buch. Für die Einzelfälle sind nun einmal Gerichte zuständig. Der Normfall ist eben die Abtreibung in den ersten 12 Wochen (14, wenn Du das mit anderen Ländern vergleichen willst, wir rechnen anders). Da ist nichts schwammig.

    Ich glaube es hilft hier sogar, dass ich nicht direkt betroffen bin. Das hilft das Problem objektiver zu sehen. Objektiv betrachtet ist diese Formulierung als Ausnahme nun einmal nur symbolisch anders als eine Formulierung, bei der die Straflosigkeit der Normalfall ist. Außerdem ist die deutsche Lösung durch die erzwungenen Beratungsgespräche ein wenig bürokratisch. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich halte diese Lösung auch nicht für ideal, aber wir reden hier wirklich von einem “first world problem”. (edit: Damit meine ich den rechtlichen Rahmen, nicht die ungewollte Schwangerschaft. Dass die Situation belastend ist, ist mir klar, nur ist der Einfluss des StGB darauf sehr gering).




  • Das sind keine rechtlichen Grauzonen. Es ist einfach nur ein symbolisches Wort im StGB, wo “straffrei” anstelle von “erlaubt” oder einfach gar nichts steht. Soweit ich weiß hat das keine oder kaum praktische Auswirkungen. Insofern sollte man für die Änderung nichts riskieren.

    Wir müssen hier aufpassen nicht unnötig eine polarisierende Diskussion zu ruschen. Die Amis haben uns gezeigt wohin das führen kann. Dort wird von der einen Seite mit “ihr ermordet Babys” geschrien und die andere Seite antwortet dann sinngemäß mit “Babys töten ist Gesundsheitsversorgung”. In der EU (minus Polen) haben wir - auch in Frankreich - glücklicherweise überall Regelungen, die die Situation als komplizierte Abwägung zwischen zwei Grundrechten betrachten und immer eine Mischung aus Fristen- und Indikationslösungen nutzen. Dabei kann und sollte man natürlich überprüfen, ob die derzeitige Regelung sinnvoll ist und vermutlich sollte man in Deutschland noch etwas liberaler werden, aber @Ardor von Heersburg hat schon Recht: Die Hauptgefahr sind radikale Gegner und die werden mehr werden, wenn wir eine neue Abtreibungsdebatte bekommen. Da halte ich diese Zwangsgespräche für das kleinere Übel.



  • Natürlich. Probleme können mehr als eine Ursache haben. Vermutlich sind die Vorurteile, die viele Mediziner:innen haben auch nicht völlg ausgedacht. Ich habe keine Zahlen zur Herkunft (die man erst von Alterseffekten bereinigen müsste), aber dass Frauen weniger ernst genommen werden hängt eben auch damit zusammen, dass sie im Schnitt deutlich öfter zum Arzt gehen und daher ist bei Ihnen natürlich auch die “war nix” Quote höher.

    Das ändert aber nichts daran, dass diese Vorurteile eben keinen wissenschaftlichen Standards entsprechen und nicht für Diagnosen verwendet werden sollten. Intuitive Statistik funktioniert nicht gut.




  • Einfacher geht es echt nicht: Gar nichts.

    Es gibt diese wunderbare Zusammenfassung: reduce > reuse > recycle. In der Werbung wird gern die schlechteste aller Möglichkeiten seinen Abdruck zu verkleinern angepriesen, aber die beste ist nun einmal reduce, weil weniger CO2 immer noch mehr als gar keins ist. Natürlich macht das keinen Spaß, aber die effektiviste Maßnahme gegen CO2 Ausstoß ist und bleibt Verzicht. Im Zweifelsfall hilft da übrigens die Marktwirtschaft. Wenn es teuer ist, hängt vermutlich auch recht viel CO2-Ausstoß in der Lieferkette. Glücklicherweise kostet Erdöl nämlich Geld. Klar, da gibt es Ausnahmen, z.B. bei Reisen (Zug vs Flugzeug), aber allgemein ist der Verzicht auf’s Geldausgeben schon sehr gut für den CO2-Fußabdruck. Deshalb sind die reicheren Grünenwähler immer noch schlimmer für das Klima als die Wähler der CDU (oder der Linken).



  • Naja, wenn man die FDP-Idee zur Klimakrise konsequent umsetzen würde, wäre wahrscheinlich das effektivste von allen Vorschlägen.

    Die FDP will das verbliebene CO2-Budget einfach versteigern. Vermutlich würde dann jede Tonne CO2 irgendwas um die 1000 Euro kosten, der Liter Benzin 4€ und der Staat hätte durch Versteigerungseinnahmen keinerlei Budgetprobleme mehr und könnte lauter Steuern senken. Wir bräuchten auch keine Vorschriften gegen Gasheizungen mehr, weil sich das Heizen mit denen nur noch Millionäre leisten könnten (die aber auch kein Geld zum Fenster herauswerfen wollen). Die kWh Gas dürfte dann um die 30 Cent liegen. Da kann man dann auch direkt mit Strom heizen. Ganz ohne Wärmepumpe.

    Ich wäre absolut dafür.

    Nur glaube ich, dass das echt nur im Parteiprogramm steht, weil die FDP weiß, dass das niemals passiert.


  • Ich finde es schade, dass der Artikel die Belastung der Schützen selbst nicht erwähnt. Hohe Bleiwerteim Blut sind bei Sportschützen durchaus häufig. Beim Abschuss entsteht durch die Reibung des Projektils im Lauf natürlich Staub. Schießen ist noch so eine Tätigkeit, bei der man am besten eine FFP3 Maske trägt. Wobei man natürlich auch Geschosse mit einem Mantel, z.B. aus Kupfer und einem Kern aus Blei verwenden kann. Dann wird zumindest beim Abschuss nur Kupferstaub produziert.





  • Wenn’s da einen Zusammenhang gäbe, wäre das nett. Gibt es aber nicht. Zunächst einmal: Das ist Vermögen und sagt erstmal wenig über die Lebensverhältnisse der Menschen aus. Z.b dürfte nach der Rechnung der ärmste Mensch in Deutschland jemand wie Anton Schlecker sein. Für ein großes negatives Vermögen muss man nämlich erstmal reich gewesen sein. Und zumindest Herr Schlecker lebt immer noch in einer netten Villa (die seiner Frau gehört).

    Die Einkommensverteilung ist deutlich weniger dramatisch und hat sehr viel mehr damit zu tun, was Menschen im Alltag tun oder nicht tun können.

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/gerechtigkeits-debatte-die-umverteilung-der-einkommen-funktioniert-1492239.html

    Das Blöde in Deutschland ist aber, dass Sozialleistungen zum allergrößten Teil von der Mittelschicht finanziert werden. Klar, wenn man Unternehmensteuern mitzählt und von Unternehmen mit Sitz in Deutschland ausgehen, zahlt auch die Oberschicht ca. 50% ihres Einkommens in Steuern und Abgaben, aber eigentlich sollten wir eine progressive Besteuerung haben.

    Am Ende führt diese Kombination von im internationalen Vergleich relativ hohen Sozialleistungen und hohen Abgaben auf normale Arbeitgeber halt dazu, dass ärmerere Menschen bei einem Aufnehmen einer Arbeit zum Teil gut 90% ihres Lohnes in Form von wegfallenden Sozialleistungen wieder verlieren. Ich hätte gern eine Regel, die besagt dass dieser “Armensteuersatz” höchstens so hoch sein darf wie der Reichensteuersatz.



  • Die Bombe zündet nur, wenn alle Knöpfe zur selben Zeit gedrückt werden, so was Wichtiges braucht schließlich Einstimmigkeit! /s

    Warum nicht? Einstimmigkeit wäre natürlich keine gute Idee, aber ein Gremium mit einem Quorum wäre vermutlich schwerer auszuschalten, als wenn es nur einen “Commander-in-Chief” gibt. Gern könnte man auch festlegen, dass eine relative Mehrheit reicht. Dann fliegen die Raketen, wenn keiner mehr widerspricht. Egal, ob wegen moralischer Bedenken oder akuter Eingeäschertheit.