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Cake day: July 3rd, 2023

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  • Ich gebe dir die Differenzierung in deinem Artikel, die du vlt überlesen hast:

    "It is obvious that CCUS in the sector is not about reducing Scope 3 emissions from the final combustion/use of gas,” the report says. “Rather, it is about minimizing production-related Scope 1 emissions from gas with excessive CO2 content. This is in contrast to most other CCUS applications in the industrial and power sector, which aim to minimize the emissions coming from the end consumption of fossil fuels.”

    Das große Problem ist hier ja das greenwashing von Öl- & Gasprojekten mit CCS, was an den Emissionen der Endverbraucher nicht viel ändert. In anderen Bereichen der Industrie und Stromerzeugung, z.b. Zement was auch im Artikel genannt wird, ist CCS als Technologie notwendig für Mitigation.


  • Du verwechselst da mMn was. Unser Optimierungsziel ist die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu senken und nicht, die vollständige möglichst sofortige Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Denn das wird einfach nicht passieren, egal wie rational, ökonomisch und richtig das wäre. Wir müssen aber trotzdem alle Optionen in der Mitigation nutzen. Und da gehört CCS einfach dazu.

    Wenn wir irgendwo von wissenschaftlichem Konsens reden, dann ja wohl beim IPCC. Und das IPCC hat schon 2005 in einem special report zu CCS diesen Technologien eine Rolle eingeräumt. Im summary for policy makers heißt es:

    Most scenarios project that the supply of primary energy will continue to be dominated by fossil fuels until at least the middle of the century. As discussed in the TAR, most models also indicate that known technological options could achieve a broad range of atmospheric stabilization levels but that implementation would require socio-economic and institutional changes. In this context, the availability of CCS in the portfolio of options could facilitate achieving stabilization goals (Sections 1.1, 1.3).

    Auch im 1.5C Report des IPCC spielt CCS eine Rolle. In 3 von 4 model pathways (Emissionsminderungs-Szenarien) müssen respektive zwischen 350 und 1200 Gt CO2 abgeschieden werden, v.a. in der Energieerzeugung, Chemie, aber natürlich auch die von dir genannte Zementherstellung. Aber grade in diesen Sektoren hängt die technische Entwicklung bzgl. CCS-Nutzung der Öl- & Gasindustrie hinterher. Hier die entsprechende Grafik zu model pathways aus dem summary for policy makers des 1.5C Reports:

    Das einzige Szenario das ohne CCS auskommt ist das in dem die Menschheit ihren Energieverbrauch radikal beschränkt. Das wird nicht passieren. Wenn man daran interessiert ist, Leid im Sinne von Klimafolgen pragmatisch zu mindern, ist CCS einfach unumgänglich.


  • Also bei letzterem bin ich absolut bei dir. Ich halte das auch nur bei großen Anlagen wie Kraftwerken für sinnvoll, da die Konzentration in den Abgasen ja höher ist als in der Atmosphäre. Die schlechte Imitation von Photosynthese mit technischen Mitteln halte ich für vergleichsweise dumm.

    Der Energieverbrauch steigt zwar stetig, aber das bisschen Energie was man investiert um Abgase von CO2 zu reinigen ist mMn nicht falsch investiert vor dem Hintergrund das Energieerzeugung mit EE immer günstiger und günstiger wird. Natürlich: “keep it in the ground” ist das nonplusultra, aber das wird es nicht in ausreichendem Umfang geben.


  • Aber was spricht gegen CCS? Klar kann man der reinen Lehre anhängen und fordern, dass alles komplett decarbonisiert wird, weltweit, am besten bis 2040. Aber realistisch gesehen werden einfach viele fossile Kraftwerke noch eine Weile laufen. Also mir ist es lieber das CO2 dann abzuscheiden. Da das Verfahren die Kosten für fossile Strom Erzeugung weiter erhöht, ist es für EE am Ende sicher kein Schaden.




  • Mir ist das zu einfach: Globuli => Querdenkerei => Faschos wählen. Als wäre das jetzt eine lückenlose Kausalkette (was du Fakten nennst). Das ist doch nicht differenziert.

    Mein Papa nutzt Homöopathie, ist aber ansonsten ein total rationaler und vernünftiger Mann. Nichts wäre ungerechter von mir als ihn als Idioten zu bezeichnen. Wie kannst du dir mit deinem Urteil über einen Großteil der Gesellschaft also so sicher sein?

    Und für mich bitte nochmal zum mitschreiben: Wo hat diese Instanz (die Sendung mit der Maus) Unsinn erzählt? Ich habe den Volksverpetzer-Artikel mehrfach gelesen, aber es ging doch nie um eine Behandlung von Homöopathie in einer Sendung. Also wo soll diese Desinformation durch die Maus verbreitet worden sein? Sehe ich nicht.


  • Ich finde nicht dass dieser Eindruck erweckt wird. Ich glaube auch nicht dass es der Auftrag der Sendung ist, bei so einer Führung eine Einordnung vorzunehmen. Und wer sagt dir, dass diese Fragen der Kinder nicht kommen? Zumal einige sicher von ihren Eltern begleitet werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade bei den Kindern, die die Maus schauen, ein paar unangenehme Nachfragen geben wird und Kinder sind nicht so blöd, dass sie eine nicht zufriedenstellende Antworten nicht als solche erkennen könnten.

    Und genau das stört mich an dem Artikel: Völlig übertriebene Skandalisierung einer Lappalie, die Beschreibung der Firma als “Naturheilmittel”-Hersteller ist auch nichts weiter als ein kleiner Fehler, der jedem mal passieren kann. Aber der Volksverpetzer macht daraus einen Skandal als sei die Maus plötzlich zum Querdenker-Medium geworden.

    Und das ist immer das Rezept vom Volksverpetzer gewesen: Clickbait, reißerische Überschriften, Zynismus und grundlose Skandalisierung. Ist für mich wie die BILD auf links gewendet, hat aber auch keinem größeren Wahrheitsanspruch, auch wenn man sich stets so geriert als sei man im Alleinbesitz derselben. Wundert mich jetzt auch nicht bei einem Online-Journalismus-Unternehmen. Aber die Eiferer die dieses Verhalten auch noch rechtfertigen, stören mich.


  • Bitte genau lesen. “Früher oder später”. Die Kinder müssen bei so einer Führung nicht mit 10 Jahren den Investigativjournalisten machen. Ich habe als Kind auch Globuli von meinen Eltern bekommen und das hat mich nicht im Mindesten davon abgehalten, das später zu hinterfragen und schließlich entschieden abzulehnen. Und ein Tag der offenen Tür beim Hersteller der Zuckerkugeln hätte daran nichts, aber auch gar nichts geändert.

    “Verantwortungslos”, die Kinder da ohne “Einordnung” rein zu lassen? Finde ich maßlos übertrieben. Es ist sicher nicht so, dass so eine Führung bei den Kindern die Ausprägung eines kritischen Geistes in irgendeiner Weise verhindert. Hier wird so getan als bekämen die Kinder eine Führung im Meth-Lab von Walter White…



  • Volksverpetzer wirklich eine der uangenehmsten Meinungsjournalismus-Seiten überhaupt. Bloß weil dieses Schlangenöl-Unternehmen beim Tag der offenen Tür mitmacht einen derart langen Artikel in die Tasten hacken, puh…

    Ich finde es unangemessen, dass man verhindern will, dass Kinder sich das aus nächster Nähe ansehen. Wo ist das Problem? Da wird keiner einer Gehirnwäsche unterzogen. Kinder müssen auch lernen, dass Erwachsene auch mal Müll erzählen. Ich vertraue auf die Urteilskraft der Kinder, die das sicher früher oder später entsprechend einordnen können, v.a. wenn sie regelmäßig die Maus und ähnliche Sendungen schauen. So eine “Doch nicht vor den Kindern!”-Haltung ist wirklich daneben mMn.

    Aber das ist es halt mit dem Volksverpetzer. Dort hält man sicher 50+% der Bevölkerung für ausgemachte Idioten, die nur ausgewählte Inhalte zu sehen bekommen sollten, damit sie nicht auf die schiefe Bahn geraten.