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Cake day: February 10th, 2024

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  • Es lohnt sich wirklich, den Artikel zu lesen. Ich erinnere mich an die Berichterstattung rund um den Fall, ich konnte die vergleichsweise milden Urteile auch nicht nachvollziehen und hatte eine starke emotionale Reaktion.

    Meier-Göring: Zunächst einmal: Das Verfahren war nicht öffentlich, und auch die Urteilsbegründung richtete sich in erster Linie an die Verfahrensbeteiligten, die Angeklagten, Verteidiger, Nebenklage und Staatsanwaltschaft. Daher kennen auch nur die Verfahrensbeteiligten die ganze Wahrheit. Das ist auch gut so, denn das schützt vor allem die Nebenklägerin, die sich an fast nichts mehr aus der Tatnacht erinnert. Sie soll besonders nicht durch neue Informationen, die an die Öffentlichkeit gelangen, retraumatisiert werden. In der kurzen öffentlichen Urteilsverkündung habe ich daher – wie auch in diesem Interview – viele Details, die auch das Verhalten der Nebenklägerin betrafen und die sehr entscheidend für die Rechtsfolge waren, weggelassen. Trotzdem: Ein Urteil ergeht ja »Im Namen des Volkes«. Ich habe mich deswegen natürlich auch persönlich immer wieder gefragt, was ich besser hätte kommunizieren können.

    […]

    SPIEGEL: Was kann man besser machen, damit durch unverstandene Urteile nicht so viel Hass verbreitet wird?

    Meier-Göring: Wir müssen uns gegen das Gift und die Fake News aus der rechten Ecke lauter zur Wehr setzen. Aber wir müssen auch zeigen, dass wir zuhören und selbstkritisch sind und die Urteile der Justiz den Menschen noch besser erklären. Ich wünsche mir eine Art Bürgerdialog für die Justiz, um die Menschen da draußen besser zu erreichen. Wir wollen doch alle dazu beitragen, dass es weniger Straftaten und weniger Gewalt gibt. Dass die Gesellschaft besser wird.

    Dass das Verfahren zum Schutz der Beteiligten nicht öffentlich war, ist verständlich. Die sehr knappe öffentliche Urteilsverkündung hätte aber eben auch deutlich besser begründet und eingeordnet werden können, um die Fantasie und das Verständnis des Volkes und der Presse nicht unnötig frei laufen zu lassen.

    Sie wünscht sich eine Art Bürgerdialog, der hat stattgefunden. Populistische Publikationen, entrüstete Bürger, widerwärtige Drohungen. Aufgrund fehlender bzw. fehlerhafter Kommunikation.

    Vielleicht lernen die beteiligten Organe ja etwas aus dem Fall.



  • Scheinbar ist das Entsorgen in den Abfluss schädlich für die Abwassersysteme.

    Nur um den Punkt zu klarifizieren: Öl in den Abfluss kippen ist nicht nur für die Abwassersysteme der Stadt schädlich, das haftet sehr effektiv in den heimischen Abflussrohren. Neben einem tollen Grundaroma von Verwesung in Begleitung von Ekelpommesbude in der Bude hat man hier schnell nen Haufen Arbeit am Hals.

    Ein altes, dickerwändigeres Plastikgefäss damit zu befüllen und ab in den Restmüll ist der Weg. Ich würde von Glasbehältern abraten, ausser man hat Bock auf ne Handgranate aus heissem Öl und Glassplittern.


  • Das Problem mit Binaries ist, dass Deltas schwierig sind. Heißt bei git commits von Binaries mit kleinen Änderungen wird bei vanilla git trotzdem die gesamte Binary erneut hochgeladen. Das kann bei x Updates für y Kunden schon schnell aus dem Ruder laufen.

    Gibt aber diverse Möglichkeiten, das Problem zu mitigieren. Hier eine kleine Übersicht.

    Oder auf oldschool ne schnöde SQL-Datenbank mit nem optionalen buntem Interface. Da hast du das Problem mit Duplikaten bei korrektem Design nicht, alle Anforderungen abgedeckt und ist im Zweifel auch schnell selbst gebaut.







  • Nope, ich vergleiche nicht - ich gebe nur ein sehr deutlich Beispiel, das Motivation und Ziel einer Handlung bei ihrer moralischen Bewertung wichtig sind.

    Jo, das habe ich auch nie bestritten und bin fest davon überzeugt. Was moralisch als richtig oder falsch angesehen wird, hängt aber eben unter anderem von der konkreten Tat, der Gesellschaft, in der sie verübt wurde, und dem Ziel ab.

    Nee, können wir nicht - gewalttätiger Wiederstand kann absolut berechtigt sein. Sorry aber bin kein Pazifist und finde Pazifismus naiv.

    Gewalttätiger Widerstand kann absolut berechtigt sein, aber eben nicht grundsätzlich.

    Achso - wenn du denkst das ich das konkrette Attentat auf springer bei dem Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind gut finde, dann hast du mich missversttanden.

    Danke für die Klarstellung, das finde ich sehr gut. Wir haben offensichtlich teilweise verschiedene Ideale und Vorstellungen, wie man seine Ziele erreichen sollte. Das tolle an unserer freien Gesellschaft ist, dass verschiedene Meinungen akzeptiert und offen ausgetauscht werden können, solange man keine von der Gesellschaft definierten Grenzen überschritten werden. Ich bedanke mich für die Diskussion!







  • Der wesentliche Unterschied für mich ist, dass man als User im Fediverse die Kontrolle über seine Blasen hat.

    Blasen sind grundsätzlich nichts Schlechtes, ich kann z.B. wenig mit Tipps zum Häkeln anfangen und, sollte mal eine Community dazu öfter im All Feed vertreten sein, blockiere ich sie einfach. Genauso wie ich Communities, die mich interessieren, abonniere.

    Ich betrachte sogar das Vorsortieren der föderierten Instanzen durch die Admins einer Instanz als kontraproduktiv zum Konzept, dem User die Kontrolle zurückzugeben. Aber in der realen Welt hat das mehr Vorteile als Nachteile; es gibt ja auch Instanzen, die keinerlei andere Instanzen sperren, wenn das dem User wichtig ist.

    Kritischer sehe ich da schon die Macht, die man damit den Admins einer Instanz gibt: Wenn ein User nicht aktiv mehrere Accounts auf mehreren Instanzen betreibt und ab und zu über den Tellerrand hinausschaut, sieht der User einer Instanz eben nur das, was die Admins in ihrer subjektiven Sichtweise als akzeptabel empfinden.

    Die meisten Leute hängen an ihren Accounts, und das aus gutem Grund: Ein neuer Account wird häufig nicht so ernst genommen und nach einer Zeit assoziieren sich viele auch mit ihrem Account, sei es nun wegen lustiger Internetpunkte oder der Tatsache, dass der Account in den besuchten Communities bekannt und respektiert ist.
    Da ist die Schwelle, sich nach einer Änderung der deförderieren Instanzen bei der eigenen Instanz, seine Identität woanders neu aufzubauen, häufig sehr hoch.

    Wieder in der realen Welt angekommen, ist diese Vorsortierung bekannter Instanzen, die nun subjektiv oder objektiv gesehen mehr schlechtes als gutes in die Welt posaunen, für fast alle Instanzen notwendig; sei es nun aus rechtlichen/moralischen Gründen oder weil die freiwillige Manpower zur zeitnahen Moderation fehlt.